Ausstellung ++ 2013 Kolonie im Haag
Kolonie im Haag, alle Wege von oben
Thema der Ausstellung ist die temporäre Besiedlung eines Leerraumes, die Inbesitznahme und die Gestaltung von Land und Natur. 15 Künstler und Künstlerinnen stellen ihre Sichtweise zum Thema Kolonie aus.
Der „Haag“ wird ein Streifen Land genannt, der sich westlich entlang der Stadtgrenze erstreckt. Früher lagen dort die gepachteten Kleingärten der Baruther Bürger. Im Unterschied zu den üblichen Gemüsegärten gab es keine Begrenzungen zwischen den einzelnen Parzellen. Heute wird das äußerst fruchtbare Gelände kaum noch bewirtschaftet und im Sommer wuchern dort vor allem schulterhohe Brennnesseln zwischen Obstbäumen.
Kolonisation ist ein aggressiver Akt. In ein Naturgebilde wie dem Haag, in dem Tiere und Pflanzen gemeinsam leben, einzudringen, ist ein gewaltsames Unterfangen. Man fühlt sich wie der Zerstörer einer Welt, wenn man durchs Unterholz pflügt. Entsprechend gibt die kurzzeitige Besiedelung des Haags die Situation eines Kolonialherrn wieder, ein fremdes Land mit Gewalt einzunehmen.
Im Frühjahr 2013 suchten sich die Künstler ihre „Parzellen“ im Haag aus. Diese Territorien sind sehr unterschiedlich gestaltet worden. Vom alles verbindenden Eingangstor bis zum Aussichtsturm sind räumliche und auch perfomative Arbeiten vorhanden. Die daraus entstehende Kolonie ist durch ein Wegsystem im üppig gewachsenen Gelände verbunden und in eine Abfolge gebracht. Das Zusammenwirken der Arbeiten ensteht durch die unterschiedlichen Nachbarschaften zu einander, die Wege mehrmals zu laufen, lohnt sich.
Nora Fuchs
mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturamt Teltow-Fläming, die Brandenburger Urstromquelle, der Stadt Baruth, dem Ortsbürgermeister Baruth und der Klenk Holz AG
Beteiligte:
Martina Becker - Nora Fuchs - Armin Häberle - Birgit Hampel
Josef Herz - Ulrich Jansen - Johnny Kortlever – Carmen Luippold
Andrea Rank + Heinrich Weitzel - Susanne Rosin - Cordula Sauer
Manfred Sieloff – Christian Schreckenberger - Heinrich Weid
Miriam Wiesel + Axel Schmidt
Die vom Ausstellungspublikum gewählten drei beliebtesten Parzellen waren: Johnny Kortlever, Manfred Sieloff, Christian Scheckenberger