ANDREAS SCHÖN ++ 2005 Baruther Salon
85-01/03,esther III
Öl/ld, 1985
30 x 35 cm
1) Was brauchen Sie zum Malen?
-Kaffee und Zigarettentabak
2) Malen Sie immer am selben Ort?
-mit Öl im Atelier, Aquarell auch häufig unterwegs
3) Wann malen Sie?
-innerhalb der üblichen Bürozeiten und gerne auch mal danach. Siesta hilft häufig.
4) Malen sie im Winter andere Bilder wie im Sommer?
-größere winters, da ein wenig Bewegung wärmt.
5) Malen Sie auch nachts?
-selten. es kostet zu viel vom nächsten Tag und frißt Strom.
6) Hören Sie Radio beim Malen?
-fast immer. Das ist eine wirklich schlechte Angewohnheit.
7) Wie lange malen Sie an einem Bild?
-Das kann ich nicht beantworten. Da gibt es zu viele Variable. Doch wenn alles richtig gut klappt, brauche ich für ein Mittelformat (etwa 150 x 200 cm) drei Wochen. Anderenfalls kann es durchaus auch über Jahre gehen.
8) Wie suchen und finden Sie Bildmotive?
Ich aquarelliere und photographiere viel, blättere in Büchern und Zeitungen, schaue alles mögliche an und treffe eine vorläufige Auswahl. Dann wird nachsortiert.Wenn ich den Eindruck habe, daß das Motiv bei entsprechender Bearbeitung mehrere Lesarten zuläßt, obgleich es erstmal sehr sachlich erscheinen mag, schlage ich zu.
9) Was ist Ihr häufigstes Bildmotiv?
-Landschaften mit tatsächlichem oder suggeriertem historisch-archäologischem Hintergrund sind sozusagen mein Markenzeichen.
10) Malen Sie vor Ort oder nach Vorlage? Wenn nach Vorlage, wie entsteht diese?
-vor Ort ist sozusagen in meinem Atelier, was die Ölbilder anbelangt. Was sie berichten, ist letztendlich imaginiert, auch wenn es sehr naturalistisch erscheinen mag. Die "Tholoi" beispielsweise sind frei erfundene Ruinen einer Bauform, die natürlich existiert, könnten aber auch militärische Anlagen sein, bzw. Spionagebilder von einem selbstgemachten Spionageobjekt.
11) Wie viel sieht man in einem fertigen Bild noch von der Vorlage/ dem Ausgangsmaterial?
-ziemlich verfaltete und umgeknetete Reste.
12) Möchten Sie, dass man in Ihren Bildern den malerischen Gestus sieht?
-tja, auch eine interessante Frage. Der Gestus ist ja einfach da. Es gibt allerdings einen impertinent auftrumpfenden Vortrag der vermeintlich subjektiven Handführung, der mir nur auf die Nerven geht.
13) Kämpfen Sie mit der Farbe?
-um Gottes willen! Sachen gehen mal schief, und dann bringt man sie wieder in Ordnung oder fängt neu an. Manchmal sind aber gerade die Fehler besonders gut. Jedenfalls empfinde ich mich nicht als Laokoon an der Palette,...wäre ja auch furchtbar!
14) Wann ist ein Bild fertig?
-weiß ich nicht. Man spürt es.
15) Hängen Bilder in Ihrer Wohnung? Kaufen oder Tauschen Sie Bilder?
-Ja, beides. Brauche ich auch, es sind geistige Freundschaftsbekundungen.
16) Gibt es für Sie eine wichtige Aussage/Zitat zur Malerei?
Malerei ist stabil und der einzige Weg, die sichtbare Welt in uns hineinzuholen, da wir sie mit dem Körper, nämlich Auge und Hand, betreiben.